Dachdecker sind rund um Dach und Außenwand beschäftigt, sogar Kellerabdichtungen gehören dazu. Die Wärmedämmung wird dabei immwer wichtiger, um Heizkosten zu sparen. Dachdecker wissen, wie das richtig geht, und können auch ältere Gebäude nachrüsten. Zum Einsatz kommen ganz vielfältige Materialien, denn Dächer kann man mit Dachplatten, Schindeln, Schiefer, Ziegeln, aber auch mit Reet und Metall decken.
Die Aufgaben des Dachdeckers im Bereich Energieeinsparung und Energiegewinnung werden in Zukunft immer wichtiger werden. Dächer sehen nicht nur schön aus, sie sind auch nützlich. Mit einer Photovoltaik- oder Solaranlage auf dem Dach kann das Haus geheizt werden oder mit warmen Wasser versorgt werden.
Dachdecker leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Auf Flachdächern kannst Du Gärten und Teiche anlegen. Das ist wertvoller Lebensraum für Menschen und Tiere und besonders in der Stadt wichtig. Stell Dir vor: Durch Gründächer wird die Schadstoffbelastungen in der Luft vermindert und das Wohnklima verbessert, denn die Bepflanzung reguliert auch die Temperatur des Gebäudes. Und so ein bunt bepflanztes Dach ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere.
Wie sieht die Ausbildung aus?
Dauer: 3 Jahre
Wenn Du die mittlere Reife, das Abitur oder schon eine Berufsausbildung gemacht hast, sind es nur 2 Jahre.
Ausbildungsort: 14 Wochen bist Du in der Überbetrieblichen Ausbildung, die restliche Zeit in deinem Ausbildungsbetrieb. Der Besuch der Berufsschule gehört natürlich auch dazu.
Ausbildungsgehalt: Überdurchschnittlich
650/800/1.050 Euro verdienst Du im 1./2./3. Lehrjahr und damit deutlich besser als Azubis in anderen Berufen (Stand Oktober 2016).
Abschluss: Nach bestandener Prüfung bist Du Dachdecker-Geselle oder Dachdecker-Gesellin.
Was sind die Haupttätigkeiten?
Mit einem Wort: Vielseitig. Heute ein Flachdach, morgen der Ausbau eines Dachgeschosses mit Wärmedämmung. Dann eine Solaranlage oder eine Dachbegrünung. Auf der nächsten Baustelle eine tolle Fassadenbekleidung oder eine kleine Reparatur an Regenrinne oder Schornstein. Und noch viel mehr!
Was ist das besondere am Dachdeckerberuf?
Du arbeitest im Team, aber trotzdem ist dein persönliches Können gefragt. Die Aufgaben sind abwechslungsreich und man kommt durch die verschiedenen Baustellen viel herum. Du lernst viele Leute kennen und der Kontakt zu den Kunden macht absolut Spaß
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Du solltest gerne an der frischen Luft sein, denn meistens arbeiten Dachdecker nun mal draußen. Natürlich muss auch mal zugepackt werden, das ist klar. Aber du musst kein Muskelprotz sein – im Handwerk ist Köpfchen gefragt. Die Maschinen erledigen die wirklich schwere Arbeit. Übrigens gibt es auch Dachdeckerinnen.
Bewerber sollten als schulische Mindestqualifikation den Hauptschulabschluss vorweisen können. Ausreichende Deutschkenntnisse sind ebenso unverzichtbar wie das sichere Beherrschen der Grundrechenarten und der Flächen- und Volumenberechnung.
Schließlich gehören das Erfassen und praktische Umsetzen von Arbeits- und Montageanweisungen wie auch die Materialbedarfsermittlung zum Alltag im Dachdeckerhandwerk.
Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Dachdecker/in?
Die Ausbildung im Dachdeckerhandwerk dauert im Regelfall 3 Jahre.
Die reguläre Ausbildungszeit kann gegebenenfalls aus verschiedenen Gründen auf Antrag verkürzt werden.
Als Gründe hierfür kommen z. B. eine bereits absolvierte Ausbildung, Berufserfahrung, bestimmte Schulabschlüsse oder auch besonders gute Leistungen innerhalb der Ausbildung in Frage.
Ob im Einzelfall eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich und sinnvoll ist, sollte in jedem Fall mit dem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Handwerkskammer besprochen werden.
Nein, aber Menschen mit ausgeprägter Höhenangst sind natürlich wenig für den „Beruf ganz oben“ geeignet. Aber jeder Dachdecker „arbeitet sich nach oben“: Der Berufseinstieg beginnt nicht gleich in schwindelnder Höhe, so dass im Laufe der Ausbildung eine Gewöhnung an die Arbeit in später oft großer Höhe stattfindet.
Aber keine Angst: Dank sehr strenger Sicherheitsvorschriften und Sicherheitsvorkehrungen ist das Dachdeckerhandwerk kein „Spitzenreiter“ auf der Liste der gefährlichen Berufe.
Auch wenn zahlreiche Hilfsmittel wie Materialaufzüge etc. zur Verfügung stehen, ist ein „gesundes Maß“ an Sportlichkeit und Fitness für die Dachdeckerin oder den Dachdecker unerlässlich. Dazu gehört auch die Bereitschaft, täglich an der frischen Luft zu arbeiten – auch wenn die Sonne mal nicht scheint.
Während der Ausbildung muss sowohl die Zwischenprüfung, als auch die Abschlussprüfung absolviert werden. Informationen zu Terminen, Ablauf etc. finden Sie unter dem Menüpunkt Dachdecker/Dachdeckerin.
Informationen zur Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk in den Teilen I und II finden Sie im Menüpunkt Meister/Meisterinnen.
Ganz sicher nicht. Die genaue Definition lautet „Fachgewerk für die Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik“. Das Eindecken von Dächern ist also nur eines von vielen Aufgabenfeldern. Auch die Abdichtung von Fundamenten, Tunneln, Brücken und Schwimmbecken, die Montage von vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystemen, die Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle, die energetische Optimierung von Gebäuden, die Solartechnik, Dachbegrünung und die Errichtung ganzer Dachstühle gehören zum Dachdeckerhandwerk.
Mehr dazu auch auf der Internetseite: Zukunft Dachdecker
Derzeit stehen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland rund 20 Mio. Wohngebäude und täglich kommen neue hinzu. Diese müssen gebaut und saniert, ihre Dächer regelmäßig gewartet und das Gebäude oft nach Jahren energetisch auf den neuesten Stand der gesetzlichen Anforderungen zum Wärmeschutz gebracht werden. Hinzu kommen die Millionen von Gewerbegebäuden. Dem Dachdeckerhandwerk wird die Arbeit also wohl nie ausgehen.